Färben mit Pflanzenfarben

Ein besonderes Erlebnis vor allem für Kinder ist die Arbeit mit gefärbten Märchenwollen. Die Gestaltung von Bildern und dreidimensionalen Landschaften aus dem Naturprodukt Wolle ist ein sehr sinnliches Erlebnis und regt die Phantasie der Kinder an. Weiße Schafwolle lässt sich mit Pflanzen ganz leicht färben. Es ist ein wunderbares Erlebnis mit den Kindern durch die Natur zu gehen, die benötigten Pflanzen zu sammeln, zu trocknen und dann die Wolle einzufärben.

Intensiv haben wir alles rund um das Pflanzenfärben bei einem unserer Spinntreffen auf der Alm auprobiert. Wir waren 15 Spinnerinnen bzw. Filzerinnen, die sich im August 2003 getroffen haben um alle möglichen heimischen Pflanzen auf Ihre Färbekraft hin zu testen. Angeregt durch das wunderschöne Buch von Dorothea Fischer "Wolle und Seide mit Naturstoffen färben" ließen wir unserer Experimentierfreude freien Lauf.

Der Wettergott hatte ein Einsehen mit uns und wir konnten die Färbereien im Freien durchführen. Am Samstag scheinte den ganzen Tag die Sonne, aber es war mit 26 Grad Höchsttemperatur absolut im perfekten Bereich. Jeder packte munter seine mitgebrachten Töpfe aus und legte los. Glücklicherweise hat die Regentonne gereicht, die sich am Tag vorher noch einmal ausgiebig gefüllt hat um alle Töpfe mit Wasser zu füllen. Immer wenn ein Topf lange genug gekocht hat, hat jeder in den Topf etwas zum Färben mit hineingehängt. Es ist wirklich erstaunlich, welche Farben dabei herausgekommen sind.

Es gab Töpfe mit: Ampfersaat, Kastanienblättern, Haselnussblättern, Brennnessel, Holunderbeeren, schwarzer Tee, Krapp, Eukalyptus, Blutpflaume, Tannennadeln, Birke/Indigolösung. Kleinere Mengen hatten wir von Wallnuss (30 Nüsse), Johanniskraut und Färberkamille.

Mein Blaufärbetopf ist leider daneben gegangen. Den haben wir dann gar nicht mehr probiert.

Die Birke/Indigolösung kam dann ganz türkis / Giftgrün heraus. Schock-Farbe!!!!!!!!!!! Aber trotzdem interessant. Die Reste der Lösung habe ich dann Angela mitgegeben. Die fand ich zu schade, um sie wegzukippen.

Die Johanniskrautfärbung war auch interessant. Die erste Färbung lieferte ein wirklich sehr schönes grün. Bei mir ist die Farbe auch relativ gleichmäßig aufgezogen. Die zweite Färbung ohne Beize lieferte ein recht ungleichmäßiges Rot. Für mich die erstaunlichste Färbung war die Färberkamille, die auf meinem Färbebeet auf der Alm wächst. 50 Gramm Blüten lieferten ein richtig reines total schönes Gelb. Das werde ich demnächst unbedingt noch einmal ausprobieren müssen. Super Farbe.